Drucken

Johannes Vermeer: Kunst des Malens (1666), Google Art Project, gemeinfrei

| lb | Es war keine leichtfüßige Plauderei aus dem Nähkästchen, sondern ein lebendiger Talk mit klaren Ansagen. Aus Anlass der „Tage der bildenden Kunst“ hatte das Museum St. Arnual dazu eingeladen, mit der Saarbrücker Künstlerin Barbara Kirsch ins Gespräch zu kommen. Unter dem Titel „Kann man Kunst lernen? Und wenn ja: Wie?“ blieb sie keine Antwort schuldig.

 Als Kunsterzieherin, die drei Jahrzehnte an saarländischen Schulen unterrichtete, vertrat sie zum Beispiel vehement die Meinung, dass Kunstunterricht in den Lehrplänen meist zu kurz komme: „Es wird unterschätzt, wie sehr das kreative Arbeiten in jungen Jahren zur Persönlichkeitsbildung beiträgt.“ Dabei sei es unerheblich, ob Schüler später dann selbst den Schritt zu eigenständigem künstlerischen Arbeiten schaffen. Dies werde wohl immer die Ausnahme bleiben.

Dass man Kunst lernen könne, sei unbestritten, aber nicht jeder könne ein hohes Niveau erreichen, wie es zum Beispiel ja auch im Sport der Fall sei, sagte die Kunsterzieherin im Gespräch mit Wolfgang Kerkhoff vom Museum St. Arnual.

Wie der Impuls zum eigenen Gestalten komme, sei ganz individuell. Das bestätigte ein Beitrag aus dem Publikum: Auslöser für das künstlerische Arbeiten war in diesem Fall die Konfrontation mit sehr ungegenständlicher moderner Kunst: „Ich glaub, das kann ich besser“, sei damals der Gedankenblitz gewesen.

Barbara Kirsch ließ aber keinen Zweifel daran, „dass es ohne sauberes Handwerk nicht geht“. Daher sei sie in der Schule durchaus fordernd gewesen, was aber von den Kindern auch akzeptiert worden sei. Mit der Kunst-AG an der Weyersberg-Schule habe sie sehr gute Erfahrungen gemacht. Viele ihrer Schützlingen – auch aus Ferienkursen – hätten Preise und Auszeichnungen bei Malwettbewerben für Kinder bekommen.

An der Schilderung ihrer eigenen Arbeitsweise als Malerin ließ sich erkennen, dass sie auch an sich selbst strenge Maßstäbe anlegt. Zum Bespiel, wenn es um die Vorbereitung für ein neues Bild geht. In aller Regel wird die Oberfläche dann vorstrukturiert, durchaus auch mit Papier oder Sand. Aus dieser aufwändigen Vorarbeit entstehe dann oft ein Motiv, dass sie zu Beginn der Werkprozesses noch gar nicht im Kopf hatte.

Neue Acrylbilder von Barbara Kirsch sind am 2. und 9. Oktober noch im Museum St. Arnual zu sehen (Augustinerstraße 7, 15 bis 18 Uhr).

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Privatsphäre und Datenschutz Ok Ablehnen