Eine Zeichnung für den Film "La création des oiseaux", der 1973 auf mehreren Festivals Preise gewann. Das Original ist in Privatbesitz der Daarler Verwandtschaft.
| wk | 5.3.2024 | Wenn Saarbrücken und Film in einem Atemzug genannt werden, fallen meist zwei Namen zuerst: Max Ophüls und Wolfgang Staudte. Allerdings gibt es auch Manfred Kirchheimer, und es gibt Frédéric Back, den bisher einzigen Oscar-Preisträger, der aus dem Saarland stammt. Er wurde vor 100 Jahren, am 8. April 1924, als Friedrich Heinrich Back in der St. Arnualer Kettenstraße 3 geboren.
Der Weltstar des Animationsfilms starb 2013 in seiner Wahlheimat Kanada. Solange es ihm die Gesundheit erlaubte, hielt er engen Kontakt mit seinem Geburtsort, besuchte häufig die saarländischen Verwandtschaft. Der Maler, Zeichner, Autor und Regisseur war Ehrenmitglied des Heimatvereins und Förderer des Museums St. Arnual, das den Jahrestag nun zum Anlass nimmt für einen öffentlichen "Thementag Frédéric Back". Am Sonntag, 7. April, ist das ehrenamtlich betriebene Museum in der Augustinerstraße 7 von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Im Ausstellungsraum sind Gemälde und Zeichnungen Backs zu sehen, darunter auch Reprints von Originalfolien zu seinen preisgekrönten Filmen.
Broschüre "Poet und Pionier"
"Er war einerseits ein Poet, der seine Stoffe mit einer emotionalen Bildsprache bearbeitete. Andererseits war er aber auch ein Pionier – sowohl von der Kreativtechnik als auch von seiner politischen Haltung her; denn er befasste sich mit dem Komplex Nachhaltigkeit schon lange bevor dieser zu einem politischen Megathema wurde." So heißt es in einer Broschüre, die der Heimatverein aus Anlass des Jahrestages herausgibt.
Der Thementag in Kooperation mit der Landeshauptstadt wird um 11 Uhr vom Vorsitzenden Helge Stoll eröffnet. Es schließen sich die Präsentation einer biografischen Skizze (Wolfgang Kerkhoff: "Frédéric Back – Poet und Pionier") sowie die Enthüllung einer Gedenkplakette am Geburtshaus in der Kettenstraße 3 an. Um 12.30 Uhr besteht die Möglichkeit, ein SR-Hörfunk-Feature von Dagmar Scholle zu verfolgen: "Frédéric Back – Künstler, Oscar-Preisträger, Saarländer: eine Annäherung".
Es folgen um 13 Uhr ein Vortrag mit Filmclips zu Leben und Werk des Künstlers sowie die Vorführung von Kurzfilmen, darunter Privataufnahmen und Ausschnitte aus SR-Beiträgen zu Backs Besuchen in Saarbrücken. Um 15 Uhr gibt es eine Lesung aus seiner Autobiografie (in deutscher Übersetzung), begleitet von einer Bildcollage. Um 16.30 Uhr beendet eine Filmdokumentation der kanadischen Produktionsfirma f3m den offiziellen Teil des Thementags. Sie zeigt Frédéric Back als absolutes Ausnahmetalent, das nie die Bodenhaftung verloren hat.
Der Eintritt ist frei. Aus organisatorischen Gründen wird um Anmeldung (möglichst mit Zeitangabe) gebeten: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Das Filmhaus Saarbrücken lädt am Montag, 8. April, um 20 Uhr zu einer Hommage an Frédéric Back ein (Mainzer Straße 8). Gezeigt werden einige seiner vielfach preisgekrönten Kurzfilme. Auch hier ist der Eintritt frei.