Anmerkungen zur Daarler Geschichte

| lb | In unregelmäßiger Folge geben wir die Info-Blätter "Anmerkungen zur Daarler Geschichte" heraus (pdf-Format). Zuletzt erschien "Keramik – eine lebenslange Leidenschaft" über die Künstlerin Hilde Bock. Zur Downloadliste


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Die Eisenradierung "Fünf Landsknechte" wird Daniel Hopfer zugeschrieben, dem Waffenschmied und Erfinder der Radierkunst. Abbildung: commons.wikimedia

| hv | 21.2.2022 | Natürlich lässt sich die Qualität eines Kunstwerks nicht nach den Kosten des Materialeinsatzes bewerten. Aber es war doch sehr eindrucksvoll zu sehen, was die Herstellung einer Radierung an Investitionen voraussetzt.

Birgit Kunz, Kunstdozentin aus Zweibrücken, ermöglichte zur Ergänzung ihrer Ausstellung "Allerlei Geschichten" im Museum St. Arnual einen Blick hinter die Kulissen: Bei einem "Werkstattgespräch" listete sie unter anderem die vielen Werkstoffe und Instrumente auf, die sie bei der Arbeit braucht – von der Diamantnadel über Kupferplatten, Walzen und Schaber bis hin zu Eisen-Chlorid-Säure, pastösen Farben und dem zentnerschweren Drucktisch. Die Künstlerin hat die aufwändige Technik während des Akademiestudiums in Karlsruhe erlernt, aber lange nicht ausgeübt. In den letzten Jahren seien dann aber viele Arbeiten entstanden. Lieblingsmotive sind Figuren und Szenen aus Märchen und alten Erzählungen.

Wer in diese alte Kreativtechnik einsteigen wolle, sei gut beraten, einen Kurs zu besuchen, empfiehlt Birgit Kunz, "weil es sonst oft teuren Ausschuss gibt". Außerdem sei Chemie im Spiel, mit der man in jeder Phase sorgfältig umgehen müsse. Bei der Radierung sei es wichtig, von Anfang an spiegelbildlich zu denken. Außerdem: "Ich arbeite vom Dunklen ins Helle. Was hell sein soll in der Radierung, wird abgedeckt, dann ist es erst einmal dunkel. Als nächstes wird ein leichter Grauton abgedeckt, und so weiter, bis am Schluss in der Radierung alle gewünschten Tonwerte vorhanden sind. Das ist spannend!"

Wolfgang Kerkhoff vom Museum St. Arnual berichtete, wie die Radierkunst ursprünglich wohl entstand. Ein Augsburger Waffenschmied kam Anfang des 16. Jahrhunderts auf die Idee, Verzierungen auf Schwertklingen oder Rüstungen nicht einzuritzen, sondern einzuätzen. "Um nicht immer neue Ornamente erfinden zu müssen, stopfte der clevere Geschäftsmann eine Mischung aus Öl und Ruß in die Rillen und presste Papier darauf. So entstand eine spiegelverkehrte Silhouette, die er für weitere Aufträge einfach kopieren konnte. "