Oh leck! Wie kommt so eine Folterbank nach St. Arnual? Das fragte eine Schülerin kürzlich bei einer Museumsführung. Wir konnten sie nur halb beruhigen. Denn dass in den Zeiten von Arnualdus und seiner christlichen Nachfahren solche Instrumente hier im Einsatz waren, ist einerseits wahrscheinlicher als unwahrscheinlich …

Andererseits: Was da mitten im Gewölbekeller steht, hat mit Foltern rein gar nichts zu tun. Es ist: ein Schneidesel.

Hä? Also gut: Es ist eine Schnitzoder Ziehbank, ein Schnitzpferd, eine Schindelbank oder ein Schnitzelbock … Das Gerät wurde früher für die Holzbearbeitung gebraucht. Viele Bauern hatten so etwas. Es war nützlich, um Zaunlatten, Leitersprossen, Pfähle oder Holzschindeln fürs Dach in Ordnung zu bringen.

Der „Knecht“ oder „Bock“ oder „Esel“ steht fest auf vier Beinen. Aha! Oben sieht man den Klemmblock, der ist die Hauptsache des Ganzen. Mit dem Pedal, das unten herausragt, lässt er sich steuern. Das heißt: Ein Werkstück wird per pedes eingeklemmt, der Bearbeiter hat dann beide Hände frei für sein superscharfes Zugmesser.   | wk |